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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. IV

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Iv Die gleiche rcksichtsvolle und gnstige Beurteilung, die der I. und-Ii. Teil in den Fachschriften und in den politischen Zeituugen von hervor-ragenden Schulmnnern bereits erfahren haben, mchte ich auch dem letzten Teile wnschen. Ahaus, Ostern 1904. per Verfasser. Wonvort zur zweiten Auflagt'. Wie fr deu erfteu und zweiten Teil des vorliegenden Lehrbuches, so ist auch fr den dritten bei der gnstigen Beurteilung und der schnellen Einfhrung an zahlreichen Lehranstalten schon bald nach seinem Erscheinen eine neue Auflage ntig geworden; sie dars in mehr-sacher Hinsicht eine verbesserte und vermehrte genannt werden. Der Gesamtstoff ist statt in vier in der neuen Auflage in fns Kapiteln zusammengestellt, von denen jedes, wie dies auch durch die vor-gedruckten berschriften angedeutet ist, gewissermaen ein Ganzes bildet, und bereit Abschnitte in einen mglichst innigen urschlichen Zusammenhang, miteinander gebracht sind. Es sei noch ganz besonders daraus hingewiesen, da die Fortsetzung des Ii. Teiles des Lehrbuches erst mit dem zweiten Kapitel des Iii. Teiles beginnt; das erste Kapitel enthlt die ltere brandenburgisch-preuische Geschichte, die aus schultechnischen Grnden im Zusammenhange am zweckmigsten an dieser Stelle gebracht werden konnte. Der in der ersten Auslage gebotene Stoff ist unter freundlicher Beihilfe tchtiger Fachlehrer und Fachlehrermnen vorsichtig durchgesehen und dabei manches erweitert, anderes gekrzt oder schrfer begrndet worden; auch der Darstellungsweise ist bei der Durchsicht eine besonders groe Aufmerksamkeit geschenkt. Auer den in dem Vorworte zum ersten Bande angefhrten Werken ist noch das als vorzgliches Hilfsmittel fr den Unterricht empfehlenswerte Werk: Geschichtliche Repetitionsfragen und Ausfhrungen" von Pros. Dr. Fr. Znrbonsen zu Rate gezogen. Im brigen sei auf das Vorwort zur zweiten Auflage des I. und Ii. Baudes dieses Lehrbuches verwiesen. Allen denjenigen, die bei der Besorgung der zweiten Auflage in so bereitwilliger Weise hilfreiche Hand geboten haben, mchte ich nochmals auch au dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank aussprechen. Berechtigte Wnsche fr eine folgende Auslage wolle man als bestimmt gefate Vorschlge an die Verlagshaudlung ober den Verfasser gelangen lassen; sie werben eine eingehenbe Prfung und, wenn mglich, eine billige Bercksichtigung erfahren. Mge auch die zweite Auflage des Iii. Teiles dieselbe wohlwollende Beurteilung finden wie die erste, und mge der Kreis, in dem sich das Lehrbuch so schnell eine Anzahl von Freunden und Freunbinnen erworben hat, ein immer grerer werben, bamit der Zweck, fr den es geschrieben, nnb der im Vorworte zum I. Teile ausfhrlich bargelegt ist, im Interesse unserer herauwachfenben weiblichen Jugend in bester Weise erreicht werde. Ahaus' Pfingsten 1906. per Verfasser.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 144

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
144 - Mglichkeit und der Ausdruck der hochgesteigerten Empfindung sind uer-licher Pathos, der nur fr den Augenblick packt und blendet. Nur wenige Knstler, die sich von diesen Ausschreitungen fern gehalten haben oder doch nicht vollstndig in ihren Bann geraten sind, verdienen genannt zu werden, so in Italien Stefano Maderna, dessen rhrendes Bild einer jugendlichen Mrtyrerin in der Kirche der hl. Cacilia in Rom von dauerndem Wert ist. Unter den franzfi-schen Bildhauern ragt besonders Puget hervor, der noch im 17. Jahrhundert lebte. Seine Werke beu trotz der bertreibung einen krstigen Eindruck ans. Nennenswert sind seine Atlanten am Hotel de Masken stcrendcr Krieger am Aeugljause zu Izerlin von Schlter. ^'ille in Tonlon, zu deren Darstellung er das Motiv der Bewegung den Lasttrgern ablciusd)te; das chzen dieser Kraftgestalten unter der Wud)t der Last, die ans ihren Schultern ruht, ist wirkungsvoll geschildert. Die Bsten Ludwigs Xiv., berhmter Gelehrter und groer' Staatsmnner gingen aus den Werksttten Rigands, Warins und Dejar-dins herbor. Der grte deutsche Kustler dieses Zeitabsd)nittes ist Andreas Schlter. Bei seinen Werken finden wir keinen leeren Pomp und inhsam angebrachten Glanz; berall herrsdjt eine Kraft, die das Ma der Wahrheit nie berschreitet. Die Masken sterben-der Krieger am Zeughause zu Berlin machen einen ergreifenden Ein-

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 145

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
druck, das Reiterstandbild des Groen Kurfrsten auf der Langen Brcke" zu Berliu ist feilt berhmtestes Werk.x) In majesttischer Ruhe fitzt der Kurfürst auf dem Pferde, den Feldherrnstab mit der Rechten krftig gefat, den Blick fest in die Ferne gerichtet; die ge-faugeueu Krieger am Sockel de3 Deukmals find dagegen leidenschaftlich erregt und scheinen sich nur hchst widerwillig in ihr Schicksal zu fgen. c) Die Malerei. Wirklich Groes wurde zu jener Zeit, wie bereits frher mitgeteilt ist, auf dem Gebiete der Malerei nur in der brabantfchen und flmischen Schule vou Rubens, van Dyck und Rembrandt geleistet. Eiu tchtiger Portrtmaler war Franz Hals; Ostade und Teruier schufen ihre vorzglichen Sittenbilder. Ruis-dael wurde als Laudfchafts-maler geschtzt, prchtige Tier-bildet1 hinterlieen Potter (Khe) und Wonverman (Pferde). Jl5 Italien haben Guido Rertt und Cara- vaggio und in Spanien _ Murino Werke von dauern-dem Werte geschaffen. Der I ! grte Maler Frankreichs p r i ist Nicolas Poussin. Aus p. I ? i"; feinen Bildern fesselt die leichte ^ Anordnnng der Gruppen und [ M_____j die wrdige Auffassung der kf Gestalten; die Landschaft, die I---- als wirksame Szenerie erscheint Kolzmalcrei von Watteau. und der italienischen Natur ent- lehnt ist, versetzt den Beschaner in eine ferne ideale Welt. Neben Poussin verdient Claude Lorrain als Schpser hochinteressanter und idealer Land-fchaften genannt zu werden. Watteau ist der bedeutendste Maler der x) Siehe Seite 59. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iii. 10

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 147

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
147 Rokokozeit; leicht und phantastisch sind seine Holzmalereien, ge-schineidige Herren und kokette Damen mit schelmischen Gesichtern, zurck-gestrichenen Haaren und kleinen zierlichen Gesichtern wei er bei lndliche Festen in herrlicher Weise zu schildern. (Schferbilder.) In Deutschland gab es keinen Maler, der auch nur annhernd den Ruhm Schlters erreichte. Berechtigtes Aussehen erregte Anton Grass als tchtiger Portrtmaler; zu etiler volkstmlichen Bedeutung brachte es Dauiel Chodowiecki, dessen gesunde Auffassung und dessen srischer und treuherziger Humor ihn zu dem berhmtesten Jllustra-tor der gleichzeitigen schnen Literatur (Lessings Minna von Barnhelm," Basedows Elementarwerk") machten. Raphael Mengs und Angelika Kaussmann gehren der deutschen Knstlerkolonie in Italien an, die den Glanben an die Heimat verloren hatte und der Meinung war, die deutsche Kunst msse erst auf italienischem Boden nach klassischen Mustern geschaffen werden. 4. Das Kunsthandwerk. Die verschiedenen Kunstrichtungen, die vornehmlich eine prunkvolle Ausstattung der Wohn- und Gesellschaftsrume erstrebten, gaben dem Kunsthandwerk eine mannigfaltige und reiche.beschftigung, stellten aber Hisch im Aokokostit. auch an seine Leistungsfhigkeit die hchsten Anforderungen. Mit groem Fleie und einem richtigen Verstndnis haben sich die Handwerker in die einzelnen Stilarten eingearbeitet und mit einer bewundernswerten Meisterschaft die oft schwierigen Auftrge ausgefhrt; Tischler, Eisen-schmiede und Glasschleifer leisteten wirklich Groes, während die Gold-schmiedekuust verfiel. 10*

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 149

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
lassen sich durch die reine Vernunft nicht nachweisen, werden aber von der praktischen Vernunft verlangt. In der Kritik der prakti-schen Vernunft finden wir auch den sogenannten kategorischen Im-perativ: Handle so. da dein Wille zugleich dein Naturgesetz werde." Seine Gedanken der Freiheit, Humanitt und Religion haben auf Herder, Schiller n. a. und auf die wissenschaftliche und schne Literatur jener Zeit einen gewaltigen Einflu ausgebt. 2. Die Naturwissenschaften. Aus dem Gebiete der Naturwissen-schasten zeigte sich eine groe geistige Regsamkeit. Newton entdeckte die Gesetze der Schwerkraft, berechnete die Bahnen der Himmelskrper und machte scharfsinnige Beobachtungen der die Brechung des Lichtes. Seine Arbeiten wurden von Herfchel und Laplace fortgesetzt, die den gestirnten Himmel erforschten, mehrere Kometeil entdeckten und die Bahnen der Planeten genauer bestimmten. Die Physiker Galvani und Volta bildeten die Lehre von der Elektrizitt weiter aus (Galva-nismus oder Voltaismus). Lavvisier legte den Grund fr ein wissen-schaftliches Studium der Chemie, der Schwede Linne stellte das nach ihm benannte Pflanzensystem ans. Nicht minder lebhaft war die Ttigkeit auf dem Gebiete der Technik. Der Amerikaner Franklin erfand den Blitzableiter, der Schotte Watt die Dampfmaschine, und von den Gebrdern Mont-golsier wurde der erste Luftballon hergestellt. 3. Geschichtschrcibung und Geographie. Die neuere Geschicht-schreibuug wurde durch den Deutschen Pufe udorf angebahnt; Johann Mller schilderte in einer nicht einwandfreien Darstellimg die Geschichte seiner schweizerischen Heimat in einer Sprache, die an den Rmer Tacitns erinnert; der kernige und volkstmliche Justus Mser hat durch seine Osnabrncker Geschichte, in der er die Zustnde seiner westflischen Heimat in meisterhafter Weise beschreibt, zu einem lebhasten Studium der beut-schen Geschichte augeregt. Der Englnder James Cook unternahm mehrere Entdecknngs-reisen in die Sdsee; die Inseln des Groen Ozeans wurden ausgesucht, Japau, Chiua, Sibirien und Arabien durchforscht, der Montblanc zum ersteu Male bestiegen. 4. Die Altertumswissenschaft.^ Das. Verdienst, das Studium der Werke der alten klassischen Zeit von neueni angeregt zu haben, ge-bhrt den Hollndern; in Deutschland war es vor allen Wiuckelmaun. der durch feine Geschichte der Kunst des Altertums" ans die Antike als Vorbild hinwies und mit warmer Begeisternng und feinem Gefhle die Bildwerke der Alten erklrte.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 150

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
150 Allgemeine Bildung. Die allgemeine Bildung wurde durch die Anfnge der Auf-klruug, durch die fast in allen deutschen Staaten erlassenen Schul-Ordnungen, den Schulzwaug und durch begeisterte und tchtige Schulmnner wie A. Comeuius, Aug. Herm. Francke, Basedow und Pestalozzi in einer solch erheblichen Weise gefrdert, da man das 18. Jahrhundert auch Wohl das pdagogische genannt hat. Die ersten hheren Mdchenschulen" wurden in Breslau und Dessau errichtet, und die Englischen Frulein", die sich der Aus-bildung junger Mdchen widmeten, entfalteten in ihren Anstalten eine segensreiche Ttigkeit. Zur Heranbildung tchtiger Lehrkrfte wurden Seminare eingerichtet.

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 161

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
161 Hofkapelle hatte europischen Ruf. Den franzsischen Schriftstellern konnte er keinen Geschmack abgewinnen; dagegen liebte er die Meister-werke Goethes und Schillers. An den Hof wurden deutsche Gelehrte und deutsche Knstler berufen, deutsche Dramen (Lessing und Schiller) kamen in Berlin zur Auffhrung. Das Allgemeine Landrecht wurde vollendet und 1794 als Staatsgrundgesetz verffentlicht. In Berlin lie Friedrich Wilhelm Ii. das Brandenburger Tor er-richten, eine Nachahmung der Propyleu der Akropolis, ferner das Schauspielhaus') und bei Potsdam das Marmorpalais. Bei all diefeu trefflichen Eigenschaften, fehlte es dem Könige jedoch an einer weisen Sparsamkeit und einer entschiedenen Willenskraft, ferner an der unermdlichen Schaffenskraft und Schaffenslust seiner Vorgnger. Dagegen neigte er zum Wohlleben und hatte eine Vorliebe fr sinnliche Gensse. Auch zeigte er ein zu groes Vertrauen und eine unntige Nachsicht gegen seine Beamten, die den König nnr zu leicht fr sich zu gewinnen wuten und feine Gte mibrauchten. Sein Onkel Friedrich Ii. hatte ihn allzusehr von den Stckatsgeschsten fern gehalten, so da er ohne die ntige Sachkenntnis auf den Thron kam. 2. Seine Regierung, a) Sorge sr Handel und Verkehr. Wenn Friedrich Wilhelm Ii. auch nicht ein so vorzglicher Herrscher gewesen ist als sein Onkel, so war er doch ans das Wohl seines Volkes bedacht. Unter Friedrich dem Groen waren manche Lebensmittel ziemlich hoch besteuert, und der Handel mit Kaffee und Tabak lag allein in den Hnden des Staates.2) Fr diesen Alleinhandel und fr die Eintreibung der Steuern hatte Friedrich Ii. franzsische Beamte angestellt, die das Volk unntigerweise belstigten und plagten (Kaffeeriecher). Friedrich Wilhelm Ii. entlie diese Beamten und gab den Handel mit Kassee und Tabak srei, wodurch er sich gleich anfangs die Liebe des Volkes erwarb. Auch setzte er verschiedene Zlle herab, lie die ersten Chausseen bauen und Kanle anlegen. Fr die Hebung der Gewerbe wurden groe Summen hergegeben und unfruchtbare Gegenden fr den Ackerbau nutzbar gemacht. b) Sorge fr das Heer. Au die Spitze der gesamten Kriegs-Verwaltung setzte der König das Oberkriegskollegium und legte somit den Grund zu dem heutigen Kriegsministerium. Dann sorgte ') Von Schinkel 18191821 neu erbaut, weil durch einen Brand zerstrt. 2) Kaffee- und Tabaksmonopol." Brockmann, Lehrbuch der (Sefchtchte. Iii. 11

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 185

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
185 Jahren konnte Preußen 150000 Mann kriegstchtige Soldaten aufstellen, die jeden Augenblick bereit waren, unter die Waffen zu treten. Die Festungen wurden wiederhergestellt und neu ausgerstet, Kanonen und Gew ehre herbeigeschafft, und alles dieses geschah, 0h1v da die Franzosen ahnten, welche frchterliche Macht sich heimlich gegen sie bildete. Herrscher und Volk waren aufs innigste miteinander verbunden, von ein und demselben Geiste beseelt, und alle harrten des groen Tages, wo sie sich vou der franzsischen Knechtschaft befreien, den alten Waffen-rhm erneuern und neue Lorbeeren zu den frheren erwerben knnten.j) 8. Wiedergeburt des nationalen und sittlichen Lebens. Sollte^ die Umgestaltung Preuens in staatlicher und militrischer Hinsicht sich in der Folge wirksam erweisen, dann mute auch eine nationale und sittliche Wiedergeburt des gesamten preuischen Volkes stattfinden. Wahre Religiositt, Zucht und Sitte, begeisterte, opfer-freudige Liebe und Hingabe an Fürst und Vaterland muten, in allen Schichten des Volkes wieder herrschen und es zu deu grtem 'Taten begeistern; auch in dieser Hinsicht mute nach des Knigs Worten alles anders werden". Edle, tatkrftige Männer traten dem Könige bei dieser geistigen Erneuerung des Volkes in Wort und Schrift helfend zur Seite., Philosoph Johann Gottfried Fichte forderte in feinen Reden an die deutsche Nation", die erim Winter 1807 vor Zuhrern aus allen Schichten des Volkes hielt, eine ansopfernngsfrendige Hingabe an das Vaterland, das nicht durch Hilfe von auen her, fondern nur durch sich selbst gerettet werden knnte und mte/ Der Theologe Friedrich Schleiermacher mahnte in setiteif Kanzelreden zur Rckkehr vom Rationalismus zum wahren Glanben, zu einem religisen Leben und zum sittlichen Ernst. Von den Kathedern der im Jahre 1810 gegrndeten Universitt zu Berlin suchten Männer wie Wilhelm von Humboldt, der Geschichtsschreiber Niebuhr, der Rechtsgelehrte von Savigny in der heranwachsenden Jugend Liebe und Begeisterung fr alles Schne und Erhabene zu wecken. Ihnen reihten sich die Gebrder Grimm und der gewaltige Grres in wrdiger Weise an. die auf die Schnheit und Gedankentiefe der deutschen Sprache in den alten Mrchen, Volksliedern und Volksbchern hinwiesen. Der gefeierte Dichter Schiller verherrlichte in seinem Drama Wilhelm Tell" die Liebe zum freien Vaterlande und den Kampf Erg. 27. und 23.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 186

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
186 gegen die Bedrcker. ^ Friedrich und August Wilhelm von Schlegelf,Heinrich von Kleist, Ernst Moritz Arndt, Max von Schenkendorf, Theodor Krner, der Snger und Held zu-gleich, und Friedrich Rckert entfachten durch ihre feurigen Lieder in den Herzen des Volkes hingebende Vaterlandsliebe und einen glhenden Ha gegen die Knechtschaft der Franzofen. Der Turnvater" Jahn krftigte die Jugend durch feine Turu-bungen auf der Hohenheide bei Berlju fr deu bevorstehenden Be-freinugskampf und begeisterte durch fein Buch Deutsche Volkst-r-^ne" das Volk fr deutsche Art und deutsche Sitte. So gleichsam ueugeboreu iu religiser und sittlicher Hiuficht, durfte das Preuische und deutsche Volk einem erfolgreichen Kampfe, einer befferen Zukunft vertrauensvoll eutgegeuschaueu. V. Zwei Keffer in der Not. Zwei vaterlandsliebende, tchtige Männer waren es besonders, die dem Könige in schwerer Zeit als treue Ratgeber helfend zur Seite standen. Als erstem sei erwhnt: 1. Freiherr von und zum Stein. Er wurde am 26. Oktober 1757 3n Nassau an der Lahn geboren. Nachdem der talentvolle Jngling seine Studien beendet hatte, widmete er sich dem Bergfache und trat in preuische Dienste. Bald zeichnete er sich so sehr aus, bah ihm die Leitung der West-slischen Bergmterund die Beaufsichtigung des Fabrikwesens in der Mark bertragen wurde. Stein nahm seinen Wohnsitz zu Wetter a. d. Ruhr, und hier fhlte er sich so wohl, da er spter oft sagte: Zu Wetter habe ich das Glck der Einsamkeit genossen, ich hnge an der schnen Gegend mit Liebe." Im Jahre 1788 wurde Stein zum Direktor der Kriegs- und Do m nenkammer zu Kleve und Hamm ernannt. Sein grtes Ver-dienst in dieser Zeit war die Vollendung der vor Jahren bereits in Angriff genommenen Schiffbariuachung der Ruhr und die Herstellung von 150 km Chausseen in der Grafschaft Mark. Er dachte sogar an eine Verbindung der Ruhr mit der Lippe durch eine Wasserstrae. Int Jahre 1803 ernannte ihn der König zum Oberprsidenten derjenigen westflischen Landesteile, die damals schon im Besitze Preuens tottrat. Durch die vortrefflichen Eigenschaften feines Geistes und Herzeus durch seinen klaren Verstand, seine Redlichkeit und Offenheit, seine Frsorge fr alle Unglcklichen und Notleidenden, seine tiefe Gottesfurcht - gewann er bald die Herzen aller. Den vorzglichen Oberprsidenten berief der König bereits im Jahre 1804 nach Berlin und machte ihn zum Finanzminister. Wegen gewisser Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Könige und ihm erhielt Stein im Jahre 1807 seinen Abschied und zog auf seine Gter in Nassau.

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 105

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Ansehen der Person." Auch sorgte der König fr ein auskmmliches Gehalt der Richter, darmt ihnen nichts daran gelegen sein knnte, zur Verbesserung ihres Einkommens einen Rechtsstreit in die Lnge zu ziehen. Die Gebhren, auf die frher die Richter angewiesen waren, flssen von jetzt ab in die Staatskasse. Von dem groen Gerechtigkeit^ sinne des Knigs zeugt auch die^Anekdote vom Windmller zu Sanssouci und sein Urteil im Mller Arnold'schen ]) Proze. Friedrich dem Groen gebhrt das Verdienst, einen pflichttreuen, unabhngigen Richter stand geschassen und aus dem Militrstaate Preußen einen hervorragenden Rechtsstaat gemacht zu haben. 2) 6 Sorge fr die Schulen. Zur Ordnung und Hebung des Schulwesens im ganzen Lande erlie der König das General-Land-fchul-Reglemeut fr die gesamte Monarchie," bearbeitet von dem Berliner Pdagogen Heck er, dem spter fr die Katholiken Schlesiens ein eigenes Schulreglement folgte, dessen Bearbeiter der Saganer Abt Jgnaz Felbiger war. Friedrich verlangte, da alle Kinder, Knaben und Mdchen, vom 5. bis zum 14. Lebensjahre die Schule besuchen und solange damit fortfahren follten, bis sie das Ntige vom Christentum gefat, fcruet fertig lesen und schreiben knnten. Eltern, welche ihre Kinder nicht zur Schule schickten, follten bestraft werden; ebenfalls hatten die Eltern das Schulgeld zu bezahlen; fr arme Leute mute es die Gemeinde bernehmen. Um tchtige Lehrer zu erhalten, wurden zu Berlin, Halberstadt, Magdeburg, Minden und Wesel Lehrer-seminare errichtet. Mehrere hundert Volksschulen wurden gegrndet, und in Berlin trat die erste Realschule ins Leben. 7. Sorge fr Wissenschaft und Kunst. Wissenschaft und Kunst, fr die der Kronprinz bereits so groe Begeisterung gezeigt hatte, wurden von dem Könige trotz der vielen Arbeiten eifrig gepflegt. Von den Knsten liebte er am meisten Poesie und Musik, von den Wissen-schasten Philosophie und Geschichte. Leider stand der geistvolle Monarch der deutschen Literatur fremd gegenber, obgleich er sich der Hoffnung hingab, da dieselbe bald ein schnes Aufblhen erleben werde, und obgleich gerade er es war, der zur Anregung der Geister in Deutschland so wesentlich beigetragen hat. Der erste wahre und groe Lebensgehalt," sagt Goethe, kam durch Friedrich den Groen und die Taten des Siebenjhrigen Krieges in die deutsche Poesie." 3) Seilte x) Nheres siehe: Zurbonsen, Ouellenbuch. 2) Erg. Nr. 21. 3) Vergleiche das Drama Minna von Barnhelm" von Lessing.
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